Mittwoch, 7. November 2012, 9Uhr05: Mit einem örtlichen Bus (Abb. 1) und Fahrer (Abb. 47) starten 12 Personen erwartungsvoll zu einem exakt 7 Stunden dauernden Tagesauflug. Ziel ist nicht nur die Erkundung der Palca-Schlucht sondern auch die Betrachtung der landschaftlichen Umgebung und der Randgebiete von La Paz mit vielen Fotostopps.
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Fotostopp in einem Vorort von La Paz: Unser örtliches Transportmittel mit angezogener Handbremse.
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Der dritte Fotostopp nach mehr als einer Stunde Fahrt. Unser Reiseleiter Gunter S. zeigt in Richtung des leider wolkenverhangenen 6439 m hohen Illimani.
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Auf breitem, staubigen aber “bequemen” Weg geht es bergab in Richtung Schluchteingang. Nicht nur der Tagesrucksack zeichnet die Wanderer aus, sondern auch die vor starker UV-Strahlung schützende Kopfbedeckung.
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Die eindrucksvolle und vergleichsweise ruhig wirkende Landschaft oberhalb der Schlucht. Zunächst wandern wir durch eine Zone mit kargen Feldern.
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Die imposante Palca-Schlucht mit ihren bizarren Felsformationen liegt vor uns. Im Hintergrund, hinter einem weißen Wolkenvorhang, ahnt man den Illimani.
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Staunend betrachtet Rolf die fein strukturierte, glitzernde Oberfläche eines herausgebrochenen Felsbrockens.
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Auch heute waren die Hobbyfotografen wieder sehr beschäftigt. Gunter, wie immer sehr hilfsbereit, stellt seine Schulter als Stativ zur Verfügung.
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Die Palca-Schlucht wird durch eine interessante Vegetation dekoriert. Die originellsten Plätze haben sich zweifellos die Kakteen ausgesucht.
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Die vorgegebene Zeit von 2-2,5 Stunden für die Wanderung wurde deutlich überschritten. Die vielfältigen, faszinierenden Sandsteingebilde luden immer wieder zum verweilen und staunen ein. Sehr aufmerksam musste man sich seinen Weg auf dem steinigen Untergrund suchen. Die freistehenden Obelisken wirkten oft sehr bedrohlich (Abb. 24+30). Die heutige Metropole La Paz soll einmal ein ähnliches Aussehen gehabt haben.
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Im Flussbett des Rio Palca. Nur noch wenige feuchte Spuren und Rinnsale weisen auf die zurückliegende Regenzeit. Auffällig die vielen unterschiedlichen Steine, einzeln und in verschiedenartige Pakete, zusammengebunden.
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Spuren der sommerlichen Regenzeit aus kurzer Distanz. Niederschlag, Windrichtung und Festigkeit des Untergrundes geben der Landschaft ein besonderes Gesicht. Auffällig auch die freigelegten Steine (Abb. 40).
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Immer wieder fällt der Blick auf die tiefen Rillen in den zum Teil über 100 m hohen senkrechten, weichen rot-braunen Felswänden.
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Unser Bus holte uns am Ausgang der Palca-Schlucht ab. Es folgte eine kurvenreiche Fahrt zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die eisbedeckte, aber nun beinahe wolkenfreie Gipfelregion des 6439 m hohen Illimani.
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Am Ausgang der Schlucht machten wir eine längere Pause. Zeit für einen Imbiss, Zeit für weitere Fotos, aber auch Zeit zum Beobachten und Nachdenken. An einem schön gelegenen Platz mit Rundblick machte ich u.a. die Bilder Nr. 45 + 52 und beobachtete die Aktivitäten der Menschen, der Frauen in ihren schweren, bunten Kleidern und Tüchern und kleinen, steifen Hut. Bolivien ist das ärmste Land Südamerikas, als Folge von vier Jahrhunderten Ausplünderung. Zuerst bereicherte sich die spanische Krone an den Bodenschätzen. Dann folgten korrupte, einheimische Politiker und bereicherten sich an Gold und Silber, Kautschuk und Mahagoni, Zinn und Gas. La Paz erstreckt sich in einer Höhe von 3200 bis 4100 Meter und nirgends klarer markiert sind die Klassenunterschiede in oben und unten. Die Reichen wohnen unten in den Stadtteilen Calacoto und Obrajes. Unsere Reiseleitung machte uns auf die kunstvoll eingemauerten und eingezäunten Paläste (kein Foto hiervon, aber den Gegensatz und Kontrast siehe Bilder 45 + 48) beim Vorbeifahren aufmerksam. Hier ist natürlich das Klima bedeutend angenehmer als am oberen Bereich zwischen 3800 und 4100 Metern, wo die Ärmeren wohnen. Diese Region verfügt kaum über Strom, Wasser und eine Kanalisation. Auf der Abbildung 51 ist ein typisches, nur wenige Zentimeter breites, Rinnsal zu sehen. Es hat eine Universalfunktion: sowohl Tränke (51) als auch Waschmaschine (52). Auch der folgende Hinweis sollte nicht unerwähnt bleiben und nachdenklich stimmen: Es gibt am oberen Kesselrand von La Paz k e i n e Ärzte und Schulen. Krankenhäuser nur in größerer Entfernung. Weitere hoch interessante und aufschlussreiche Hintergrund-Informationen über ein “Land zwischen Kokainmilitärs und Demokraten” hat die Journalistin und Schriftstellerin Dr. phil. Hella Schlumberger in ihrem 1985 erschienenen Buch über Bolivien beschrieben.
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Um 16:05 Uhr waren wir wieder an unserem - tiefgelegenen - Hotel. Sieben unvergessliche, erlebnisreiche Stunden in einem faszinierenden Land lagen hinter uns. - Rolf Orlowski -
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